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Grenzsteine
kindlicher Entwicklung |
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Kindliche Entwicklung
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Der
Kinderarzt beurteilt verschiedene Bereiche der Entwicklung. |
Bereiche,
die bei der Beurteilung der Entwicklung eines Kindes untersucht werden:
- Körpermotorik
- Feinmotorik
- kognitive Entwicklung
- Sprachentwicklung
- sozioemotionale Entwicklung
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Die
Entwicklung unterliegt verschiedenen Einflüssen. |
Häufig
wird davon ausgegangen, dass sich Kinder zeitlich in festgelegten Stufen entwickeln, wobei
die einzelnen Entwicklungsschritte streng aufeinander aufbauen. Das würde bedeuten, dass
die kindliche Entwicklung genetisch so weit festgelegt ist, dass sie genau vorhersehbar
wäre. In der Praxis zeigt sich aber nur allzu oft, dass sich Kinder individuell
unterschiedlich entwickeln. Obwohl die meisten Kinder sich nach einem aufeinander
aufbauenden Schema entwickeln, gibt es doch auch genau so viele Abweichungen. An dieser
Stelle wird der Einfluss der Umweltfaktoren deutlich. Zu den Faktoren, die die Entwicklung
beeinflussen gehören unter anderem auch die Art der Erziehung, kulturelle Einflüsse,
gesellschaftliche Einflüsse und Umweltbedingungen. |
Grenzsteine
stellen ein Maß für die Beurteilung der kindlichen Entwicklung dar. |
Diese
Einflüsse machen es schwer, die Entwicklung eines Kindes zu beurteilen. In der
medizinischen Praxis setzt sich deshalb immer mehr ein Verfahren durch, dass sich an
bestimmten Entwicklungszielen festmacht. Ein solches Ziel könnte z. B. das freie Sitzen
sein. Aus Untersuchungen weiß man, wann 90 bis 95 Prozent der Kinder einer bestimmten
Bevölkerung dieses Ziel erreicht haben. Diese Zeit wird dann zum Maßstab genommen, nach
dem alle Kinder, die dieser Bevölkerung zuzurechnen sind, beurteilt werden. Solche Ziele
werden von den Medizinern "Grenzsteine" der Entwicklung genannt. |
Abweichungen
sollten geklärt werden. |
Stellt
sich bei einer Untersuchung heraus, dass sich ein Kind nicht nach diesen Grenzsteinen
entwickelt, so sollte untersucht werden, welchen Grund es für diese
Entwicklungsverzögerungen gibt. So können schon früh mögliche neurologische
Erkrankungen oder auch vererbte Erkrankungen entdeckt und behandelt werden. |
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Grenzsteine am Ende des 18. Lebensmonats
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Quelle:
Pädiatrie. Lehrbuch mit CD-ROM. |
Die
nachfolgende Tabelle zeigt die Grenzsteine der Entwicklung, die ein Kind am Ende des 18.
Lebensmonats erreicht haben sollte. Bei Abweichungen sollte nach den Ursachen gesucht
werden.
- Körpermotorik: Freies Gehen mit sicherer
Gleichgewichtskontrolle.
- Handmotorik: Gegenstände, vom Kind in den Händen
gehalten, werden auf Verlangen hergegeben oder in ein Gefäß hineingetan und wieder
herausgeholt.
- Sprache: Symbolsprache (z.B. "wau-wau" für
Hund), "Pseudosprache" (nicht verständliche Kindersprache) und Einwortsprache
wird zur Kommunikation verwendet.
- Kognitive Entwicklung: Turm aus 2 - 4 Holzklötzchen wird
gebaut. Genaues betrachten von Bildern in altersentsprechenden Bilderbüchern, zeigen auf
Bekanntes auf einem Bild und in der Umwelt.
- Sozialisation: Kind ist in der Lage, sich alleine spielend
in einem Raum aufzuhalten, wenn es weiß, dass sich die Mutter im Nebenzimmer/Wohnung
aufhält.
- Emotionale Entwicklung: Stabile Gebundenheit an
Bezugsperson. Kind lässt sich bei Kummer, Ärger mit Zuspruch - auch ohne Versprechungen
- trösten.
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Grenzsteine am Ende des 5. Lebensjahres
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Quelle:
Pädiatrie. Lehrbuch mit CD-ROM. |
Die
nachfolgende Tabelle zeigt die Grenzsteine der Entwicklung, die ein Kind am Ende des 5.
Lebensjahres erreicht haben sollte. Bei Abweichungen sollte nach den Ursachen gesucht
werden.
- Körpermotorik: Treppen werden auf-/ absteigend ohne
Festhalten im Wechselschritt bewältigt.
- Handmotorik: Schere kann benützt werden, einfaches
Basteln, Kleben möglich. Malen von Baum, Haus, Mensch mit den wichtigsten Charakteristika
möglich.
- Sprache: Fehlerfreie Aussprache. Erlebtes wird in logisch
und zeitlich korrekter Reihenfolge berichtet; richtige, aber noch grammatikalisch einfach
strukturierte Sätze.
- Kognitive Entwicklung: Intensives, detailliertes
Rollenspiel (Puppenspiele, situatives Nachspielen), allein oder mit anderen Kindern.
Konstruktionen mit Bauelementen mit oder ohne Vorlagen.
- Sozialisation: Kooperation im Spiel mit anderen Kindern,
Spielregeln werden befolgt. Einfügen in den familiären Tagesablauf und Übernahme
kleiner Aufgaben und Aufträge.
- Emotionale Entwicklung: Keine Schwierigkeiten, sich von
Bezugspersonen über Stunden oder über Nacht zu trennen, wenn Betreuung durch gut
bekannte Personen garantiert ist. Zunehmend Identifizierung mit der eigenen
Geschlechterrolle in Kleidung, Handeln, Verhalten.
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