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In Deutschland noch Neuland.
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Die Krankenwohnung ist eine Form der Pflege, die es auf ähnliche Weise
durch sogenannte Gemeindepflegehäuser schon einmal gegeben hat. Heute werden solche
Einrichtungen in Norwegen, Schweden und Großbritannien genutzt. In der Bundesrepublik
Deutschland befindet sich dieses System erst im Aufbau. Dabei bieten Krankenwohnungen den
Betroffenen die Möglichkeit, die erneute zeitweilige Einweisung in eine stationäre
Klinik zu vermeiden. |
Verknüpfung von privater Atmosphäre und gemeinschaftliche Nutzung
von Räumen.
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Eine Krankenwohnung ist rollstuhlfreundlich eingerichtet, d. h. dass z. B.
keine Türschwellen zu überwinden sind. Im Krankenzimmer ist das Bett so platziert, dass
es von beiden Seiten zu erreichen ist. Es gibt Einbett-, Zeitbett- und Dreibettzimmer,
wobei die Mehrbettzimmer so eingerichtet sind, dass die Bettbereiche gegeneinander
abgeschirmt sind, um die Privatsphäre der Betroffenen zu sichern. In jedem Fall
existieren aber gemeinsame Bereiche zum Wohnen und Essen. Dies soll die sozialen
Beziehungen aufrecht erhalten und fördern. Die sanitäre Einrichtung ist natürlich
behindertengerecht, wobei jedem Betroffenen ein eigenes Waschbecken zur Verfügung stehen
sollte. Häufig gibt es eine Küche für die Zubereitung von kleinen Mahlzeiten. |
Krankenwohnungen werden vorübergehend bezogen.
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Sinnvoll ist die Nutzung einer Krankenwohnung,
- wenn eine zusätzliche, aber vorübergehende Krankheit des Betroffenen eine ganztägige
Versorgung notwendig macht. Meistens handelt es sich um pflegerische Betreuung. Aus diesem
Grund ist die Einweisung in ein Krankenhaus problematisch.
- wenn die pflegende Person selbst erkrankt oder aus anderen Gründen für die Betreuung
des Betroffenen vorübergehend ausfällt.
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Betroffene werden kontinuierlich und fachgerecht betreut und
behandelt.
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Solche Vorfälle rechtfertigen nicht die Einweisung in ein Pflegeheim. Die
Krankenwohnung wird nur vorübergehend bezogen und bietet verschiedene Vorteile für den
Betroffenen:
- Durch geschultes Krankenpflegepersonal durchgeführte Betreuung während des Tages und
während der Nacht.
- Die Fortführung der ambulanten rehabilitativen Maßnahmen durch das gleiche Team, weil
die Krankenwohnung in der Nähe liegen sollte.
- Die Rückgewinnung der Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags durch den Betroffenen.
- Die Rückkehr in die eigene Wohnung, wenn die Gründe für die Aufnahme in die
Krankenwohnung beseitigt sind.
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